# Abbildung deß unbarmhertzigen ... Thiers/ Welches in wenig Jahren/ den größten Theil Deutschlandes erbärm- und jämmerlichen verheeret/ außgezehret und verderbet. Benebem einem Bericht/ Woher dasselbige seinen Ursprung ...
[Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)](https://st.museum-digital.de/index.php?t=institution&instnr=17)
Sammlung: [Grafische Sammlung](https://st.museum-digital.de/index.php?t=sammlung&instnr=17&gesusa=54)
Sammlung: [Flugblattsammlung](https://st.museum-digital.de/index.php?t=sammlung&instnr=17&gesusa=1077)
Inventarnummer: MOIIF00172
Beschreibung
In der Darstellung ist ein aufrecht stehendes Untier in einer Landschaft mit Kriegs- und Plünderungsszenen zu sehen. Das Untier hat eine menschliche linke Hand, die Speere und eine Kriegsfackel hält und aus seinem Mund quillt erbeuteter Schmuck. Sein linker Fuß ist ein Pferdefuß, mit dem rechten Fuß tritt er auf das Gesicht eines Soldaten. Im linken Hintergrund liegt ein weiteres Untier auf dem Rücken, dessen Bauch von einem Blitz aufgerissen wird und aus dem Kirchenschätze fallen. Im Hintergrund befinden sich kämpfende Personen und brennende Häuser und Kirchen.
Das Untier ist eine groteske Allegorie. Der Wolfskopf steht für das Laster Geiz, die menschliche Hand hält die Instrumente des Krieges, während die Linke vom Löwen Symbol der Gewalt ist. Das Pferdebein zeigt die ungezügelten Affekte, das linke Bein eines gepanzerten Kriegers tritt den bewaffneten Gegner nieder und dem Tier folgen Tiere, wie Ratten, Schlangen, Kröten und Würmer, die als Zeichen des Übels, insbesondere der Pest und des Hungers zu verstehen sind. Der Krieg wird auf dieser Darstellung in Gestalt dieses Untiers personifiziert, das Gott wegen der von den Menschen begangenen Sünden als Strafe geschickt hat. Das aufgeplatzte Tier im Hintergrund ist dabei Zeichen der Hoffnung. Der Text thematisiert die Herkunft des Untieres. Denn der Urheber und Ernährer des Krieges/ Untieres ist die menschliche Sünde. Diese Sünde nun sucht den Menschen in Gestalt des Krieges/ Untieres als göttliche Strafe heim.
In der Frühen Neuzeit wurden häufig übermächtige und unfassbare Bedrohungen als Untiere dargestellt.
Signatur: unsigniert
Material/Technik
Kupferstich; Text in Typendruck in drei Spalten
Maße
327 x 275 mm (Blattmaß)
___
- Hergestellt ...
+ wann: 1630 [circa]
## Literatur
- Harms, Wolfgang (1985): Deutsche illustrierte Flugblätter des 16. und 17. Jahrhunderts, Band I: Die Sammlung der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel, Teil 1. Ethica, Physica. Tübingen, S. 360 f., Kat.-Nr. 176
- Paas, John Roger (2002): The German political broadsheet 1600 - 1700. 1633 - 1648 (Vol. 7). Wiesbaden, S. 128, Kat.-Nr. P-1989
- Wäscher, Hermann (1955): Das deutsche illustrierte Flugblatt. Von den Anfängen bis zu den Befreiungskriegen, Bd. 1. Dresden, S. 42
## Schlagworte
- [Dreißigjähriger Krieg](https://st.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=9156)
- [Druckgrafik](https://st.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=7950)
- [Einblattdruck](https://st.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=16732)
- [Krieg](https://st.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=1520)
- [Mann](https://st.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=69)
- [Plünderung](https://st.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=7890)
- [Sünde](https://st.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=45276)
- [Werwolf](https://st.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=16993)
___
Stand der Information: 2021-02-22 12:36:52
[CC BY-NC-SA @ Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
___
- https://st.museum-digital.de/data/st/images/201411/28142910043.jpg